【Marktzinsen fallen unter 3 %: Erfordern die Beschäftigungsbedingungen wirklich eine Zinssenkung?】 Die Erwartungen für eine Zinssenkung im September sind wieder aufgeflammt. Als Reaktion auf schwache Beschäftigungsindikatoren ist die Forward-Kurve erneut auf das 3 %-Niveau gesunken. Wenn wir jedoch von den auf TIPS basierenden Inflationserwartungen (2,5-2,75 %) rückwärts rechnen, hält der Autor "den neutralen Zinssatz für 3,5-3,75 %". Mit anderen Worten, der Markt hat bereits eine "neutral übersteigende" Lockerung eingepreist.
Jurrien Timmer
Jurrien Timmer7. Aug., 00:00
Die schwachen Arbeitsmarktdaten haben die Forward-Kurve wieder auf 3 % gedrückt, wobei der Markt nun mit einem Zinsschnitt im September rechnet. Mit der stabilen TIPS-Break-even-Kurve im Bereich von 2,50-2,75 % halte ich eine neutrale Politik für etwa 3,50-3,75 %. Das bedeutet, dass der Markt erwartet, dass die Fed über die neutrale Zone hinausgeht und in den akkommodierenden Bereich eintritt. Während eine neutrale Politik vernünftig erscheint, bin ich mir über die Notwendigkeit einer akkommodierenden Haltung nicht so sicher. Laut dem untenstehenden Diagramm scheint die Beschäftigungssituation in Bezug auf das Angebot an Arbeitskräften und die Nachfrage danach ziemlich ausgewogen zu sein. Sowohl die JOLTS-Übernachfrage nach Arbeitskräften als auch die U3-Arbeitslosenquote (im Verhältnis zur natürlichen Beschäftigungsquote) liegen bei null, was weder heiß noch kalt ist. Ja, der Trend ist rückläufig, aber er war zu Beginn aufgrund des Arbeitskräftemangels während COVID zu hoch. Damit die Forward-Kurve richtig ist, muss sich der Arbeitsmarkt von hier aus weiter verschlechtern.
Aber ist die Wirtschaft schwach genug, um eine Lockerung zu rechtfertigen? Der Fokus liegt auf dem "Gleichgewicht der Beschäftigung." - Übermäßige Arbeitsnachfrage basierend auf JOLTS - Der Unterschied zwischen der U3-Arbeitslosenquote und der natürlichen Arbeitslosenquote (NAIRU) Beide Indikatoren liegen bei ±0%, was darauf hindeutet, dass weder Überhitzung noch Abkühlung vorliegt.
Der Trend ist tatsächlich rückläufig, aber dies ist eine "Normalisierung" der Arbeitsbelastung, die durch die COVID-19-Pandemie verursacht wurde. Der Autor glaubt, dass "eine neutrale Haltung ausreichend ist und eine Lockerung nicht notwendig ist." Die Temperaturdifferenz zum Markt könnte sich je nach zukünftigen Beschäftigungstrends weiter vergrößern.
Zusammenfassung: - Der Markt preist Zinssätze unter 3 % ein = hin zu akkommodierenden Politiken - Der Arbeitsmarkt befindet sich jedoch in einem "ausgeglichenen" Zustand ohne Überhang oder Mangel - Die Fed könnte eine vorsichtigere Haltung einnehmen als die Markterwartungen Der Schlüssel zum "nächsten Schritt" liegt in den Beschäftigungsdaten.
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