Herr Präsident, ich weiß aufrichtig nicht, was Ihnen genau mitgeteilt wird, aber ich muss Ihnen Folgendes mitteilen: An der Linie Pokrovsk – Kostiantynivka ist es, ohne Übertreibung, eine komplette Katastrophe. Und diese Katastrophe eskaliert seit langem und verschlechtert sich mit jedem Tag. Die Kommandos, die derzeit ernannt werden (oder bereits ernannt wurden), um das "Unreparierbare" zu beheben, werden höchstwahrscheinlich für die bereits stattfindende Katastrophe verantwortlich gemacht. Die Linien des Kampfes als stabile Linie existieren praktisch nicht. Pokrovsk und Myrnohrad sind fast umzingelt. Kostiantynivka befindet sich in einer Halb-Einkreisung. Der Feind rückt in Richtung Kramatorsk und Druzhkivka vor. Das Problem hat sich seit letztem Jahr verschärft. Davor wurde öffentlich gewarnt, und genau das ist passiert. Der Grund für dieses Problem sind nicht die neu geschaffenen Korps, die eine katastrophale Situation mit unterbesetzten Einheiten geerbt haben, noch die OTO oder OSUV, die in den letzten anderthalb Jahren praktisch nichts gemanagt haben, sondern nur Befehle "gemäß dem Befehl des Generalstabs" weitergegeben haben. Das systemische Problem begann mit der Erschöpfung der Reserven, der massiven Fragmentierung der Einheiten entlang der gesamten Frontlinie, Berichten über "eroberte Dörfer" als Siege vor dem Hintergrund von Misserfolgen in ganzen Richtungen, der Verteilung von Mobilisierungsressourcen an "Freunde" sowie dem absoluten Mangel an strategischer und sogar operativer Vision des Einsatzgebiets unter einigen militärischen Führungskräften. Ich bin ein Offizier und habe ein Gefühl für Würde. Mein Gewissen ist rein. Ich habe meinen Bericht beendet. An alle Offiziere, die die "Spielregeln" akzeptiert haben - ich weiß nicht, was ich Ihnen sagen soll. Ich verstehe Sie nicht.